Die Grundlage qualitätsorientierter, nachvollziehbarer und anschlussfähiger Forschung sind dokumentierte, aufbereitete und zugänglich gemachte Forschungsdaten. Normdaten eröffnen Forschenden zahlreiche Möglichkeiten der Nachnutzung und stellen damit die Weichen für nachhaltige Forschung in der Musikwissenschaft.
Was ist der Normdatenservice?
Der Normdatenservice verfolgt das Ziel, Forschungsprojekte der Musikwissenschaft (oder verwandter Disziplinen) bei der Arbeit mit Normdaten zu unterstützen, insbesondere bei der Aufnahme von Entitäten (mit einem Schwerpunkt auf musikalischen Werken) in die Gemeinsame Normdatei (GND). Der Bedarf an Normdaten in der Forschung, beispielsweise bei Editionsprojekten, steigt stetig, zeitgleich haben aber nur wenige Institutionen die Berechtigung, neue Normdatensätze anzulegen. Diese Diskrepanz möchte der Normdatenservice überbrücken, indem er als Bindeglied zwischen Forschungsvorhaben und GND fungiert. Wir können neue Normdatensätze für Ihr Forschungsprojekt erstellen oder sogenannte „Normdaten-Patenschaften“ übernehmen und bieten Ihnen jederzeit eine allgemeine Beratung zum Thema „Normdaten in der Musikwissenschaft“ an. Mehr erfahren Sie weiter unten.
Wofür brauchen Sie Normdaten?
Normdaten sind strukturierte Datensätze, die Entitäten (Personen, Werke, Geografika, etc.) durch einen Bezeichner (GND-ID) eindeutig identifizieren und sie nach dem Regelwerk (RDA) beschreiben. Ursprünglich wurden Normdaten vor allem im bibliothekarischen Kontext verwendet, um beispielsweise Werke mit demselben Titel voneinander zu unterscheiden (von Joseph Haydn existieren zum Beispiel zwölf verschiedene Werke mit dem Titel Sinfonie in G-Dur) oder um Personen mit verschiedenen Namensschreibweisen (Schostakowitsch, Shostakovich, Šostakovič) bei Suchen wie Katalogrecherchen auffindbar zu machen. In der Forschung bieten Normdaten aber vor allem zahlreiche Möglichkeiten der Vernetzung unterschiedlicher Informationsressourcen und bergen damit ein enormes Potential für die Wissenschaft. Bei konsequentem Einsatz von Normdaten in der Forschung können komplexe Beziehungsnetze hergestellt und visualisiert werden, die zum Beispiel Personen und Beziehungen rund um ein musikalisches Werk abbilden. Wem gegenüber erwähnte Beethoven seine fünfte Sinfonie in seinen Briefen? Wer führte sie zu seinen Lebzeiten auf? Welche Kritiker äußerten sich zu diesen Aufführungen? Normdaten ermöglichen die konsistente Auswertung erschlossener Quellen, wodurch Antworten auf diese Fragen nur ein paar Klicks entfernt liegen können. Normdaten sind durch ihre Identifier (GND-ID) maschinell verwertbar und treiben Forschung somit dort voran, wo Menschen mit herkömmlichen Forschungsmethoden an ihre Grenzen stoßen. Die Nutzung von Normdaten in Forschungsdatenkorpora gewährleistet außerdem die Anschlussfähigkeit und Nachhaltigkeit Ihres Forschungsprojekts im Sinne der FAIR-Prinzipien (Findable, Accessible, Interoperable, Reusable).
Das oben Genannte ist in folgendem Video veranschaulicht: Was sind Normdaten? Ein Video der SLUB im Rahmen von NFDI4Culture
Sie liefern uns die Daten und wir erstellen die entsprechenden Normdatensätze für Sie.
Bei besonders großen Normdatenkorpora können wir Sie beim Anlegen von Normdatensätzen begleiten und unterstützen. Zu den verschiedenen Möglichkeiten können Sie uns jederzeit kontaktieren.
Der Aspekt "Normdaten" sollte schon bei der Planung Ihres Forschungsvorhabens berücksichtigt werden. Nehmen Sie gerne schon im Vorfeld Ihres Drittmittelantrags Kontakt zu uns auf. Wir beraten Sie gerne.
Kontakt:
SLUB Dresden
Elisabeth Hufnagel
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