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Newsletter des Fachinformationsdienstes Musikwissenschaft

Nr. 5

22. Februar 2024

Bewilligung der musiconn-Projektphase 2024-2026

Im Dezember 2023 haben die Bayerische Staatsbibliothek und die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden von der Deutschen Forschungsgemeinschaft die Bewilligungsbescheide erhalten für den musiconn-Fortsetzungsantrag, den sie im April 2023 bei der DFG eingereicht haben. Beide Bibliotheken können für weitere drei Jahre ab Januar 2024 die musiconn-Arbeitspakete weiterentwickeln. Dazu gehören die Erwerbung von konventionellen und digitalen Medien für die musikwissenschaftliche Spitzenforschung, der Ausbau des Dokumentenservers musiconn.publish und die Weiterentwicklung des RISM Catalog. Auch die Notensuch-Anwendung musiconn.scoresearch und die Datenbank zu musikalischen Aufführungen (musiconn.performance) können weiter ausgebaut werden. Darüber hinaus wird es mit einem Libretto-Portal und einem Normdaten-Service zwei neue Arbeitspakete geben.

Das musiconn-Projekt wird weiterhin von einem nationalen Beirat aus Expertinnen und Experten aus der Musikwissenschaft und dem Musikbibliothekswesen beraten sowie von einem International Advisory Board. Beide Gremien wurden mit Beginn der neuen musiconn-Projektphase erweitert, siehe https://www.musiconn.de/servicemenue/ueber-uns.


Neues im musiconn-Portal

Tutorials und englische Website

Für alle, die sich für die FID-Lizenzen Musikwissenschaft registrieren möchten, gibt es nun Hilfe bei der Anmeldung in Form zweier neuer Tutorials:

Das Tutorial „Nutzerkreis der FID-Lizenzen Musikwissenschaft“ klärt genau, welche Personen sich für die FID-Lizenzen Musikwissenschaft registrieren können.

Das Tutorial „Registrierung für die FID-Lizenzen Musikwissenschaft“ führt Sie anschließend Schritt für Schritt durch den Anmeldeprozess.

Die letzte Förderphase beinhaltete neben der Einbindung neuer Serviceangebote im musiconn-Portal auch die Übersetzung der Website ins Englische. Diese ist ab sofort verfügbar unter: https://www.musiconn.de/en/


RISM Catalog

Neue Beta-Version verfügbar

Im Rahmen des FID Musikwissenschaft wird an der Bayerischen Staatsbibliothek der RISM Catalog technisch bereitgestellt und kontinuierlich weiterentwickelt. Über das Angebot werden die Daten des Projekts Répertoire International des Sources Musicales (RISM) kostenfrei über das Internet zugänglich gemacht. Aktuell sind mehr als 1,5 Mio. Quellen zur Musik recherchierbar.

Seit Dezember 2023 ist eine neue Version des Onlinekatalogs als Beta-Version verfügbar: https://opac.rism.info/rism/

Herzstück der Neuentwicklung ist der technische Umstieg von der Recherchesoftware TouchPoint auf das System VuFind. Die neue Version des Onlinekatalogs bietet neben einem neuen Design vor allem einen erhöhten Nutzungskomfort. Aufgrund einer großen VuFind-Community im Kreise der Fachinformationsdienste ist künftig zudem mit positiven Synergieeffekten in Bezug auf Wartung und Weiterentwicklungspotenzialen zu rechnen.

Im Zuge des Umstiegs sind auch einige neue Funktionalitäten entwickelt worden: die Musikincipits werden beispielsweise nun direkt in der Trefferliste angezeigt und die gesuchte Tonfolge wird zudem in den Notengrafiken farblich markiert. Bis zum Abschluss der Beta-Phase wird das bisherige System parallel weiter angeboten.


FID-Lizenzen

Neue Lizenz RRIMO verfügbar

Die FID-Lizenzen Musikwissenschaft sind durch eine neue Lizenz erweitert worden: Recent Researches in Music Online (RRIMO) ist eine Volltext-Datenbank für über 750 Bände der seit 1964 von A-R Editions publizierten, wissenschaftlichen Ausgaben von musikalischen Werken vom Mittelalter bis in das 20. Jahrhundert (Partituren und einzelne Stimmenausgaben). Sie stammen aus den neun "Recent researches"-Serien für Middle Ages and Early Renaissance, Renaissance, Baroque Era, Classical Era, Nineteenth and Early Twentieth Centuries, American Music, Yale University (1. and 2. series) und Oral Traditions. Für die neuesten Bände besteht eine moving wall von 5 Jahren.

Die Textanteile der Publikationen sind vollständig durchsuchbar; die Bände sind zusätzlich mit Strukturdaten inhaltlich erschlossen. Die Notentexte können für den privaten Gebrauch ausgedruckt oder heruntergeladen werden.

Informationen zu weiteren Produkten und zur Registrierung für die FID-Lizenzen gibt es auf der musiconn-Website.


Update musiconn.performance

Konzerte schneller erschließen mit neuer Eingabemaske

In der musikalischen Ereignisdatenbank musiconn.performance sind aktuell knapp 65.000 musikalische Ereignisse und insgesamt fast 160.000 Daten zu beteiligten Personen, Orten, Quellen, Institutionen und Werken recherchierbar. Mit einem größeren Update Ende 2023 stehen außerdem neue Funktionen zur Verfügung: Aufführungsdaten können nun auch über Karten- oder Kalenderansichten sowie über eine Galerie der hinterlegten Quellendigitalisate recherchiert und angezeigt werden.

Zudem fällt seit Dezember 2023 die Erschließungsarbeit mit musiconn.performance leichter: Eine neue Eingabemaske, mit der die über 20 Projektpartner aus Forschungs- und Konzertinstitutionen direkt im Frontend der Ereignisdatenbank arbeiten können, unterstützt und vereinfacht das Anlegen von neuen Konzertdaten, aber auch die Bearbeitung älterer Datensätze. Eine neue Menüführung hilft bei der strukturierten Erfassung der einzelnen Daten, gibt Pflichtfelder und eine Vielzahl weiterer Eingabeoptionen vor. Die einzelnen Eingabefelder sind nun mit Vorschlagslisten hinterlegt, sodass eine zügige Auswahl bereits normierter Personendaten, Werktitel, Veranstaltungsorte und Institutionen getroffen werden kann. Eine neue Vorschau-Ansicht ermöglicht schon bei der Eingabe der Informationen eine sofortige Kontrolle darüber, wie die Daten den Nutzenden später angezeigt werden. Dabei können die Projektpartner nun selbständig entscheiden, wann ihre Daten veröffentlicht werden: Es ist jetzt möglich, Änderungen oder Ergänzungen zu Konzertereignissen genauso wie neu angelegte Infos direkt freizuschalten oder zunächst mit versteckten Datensätzen zu arbeiten. Über User-Sessions können die Eingebenden aus den Projekten zudem gleichzeitig an verschiedenen Datensätzen arbeiten, ohne dass eine Abspeicherung in der Datenbank oder Veröffentlichung auf der Website notwendig ist. Aktuell treten nach diesem großen Update hin und wieder kleinere Bugs auf, an denen aber mit Hochdruck gearbeitet wird. 


Neue Inhalte auf musiconn.publish

Stärkere Zusammenarbeit mit den Fachverlagen

In den letzten Monaten konnten wir mit musiconn.publish eine ganze Reihe von Hybrid- und Zweitveröffentlichungen für die Fachcommunity im Open Access bereitstellen. Dazu haben wir mit Verlagshäusern wie Bärenreiter, edition text+kritik, Allitera, Edition Argus oder Olms zusammengearbeitet. Zukünftig wollen wir diese Zusammenarbeit weiter ausbauen und sowohl ältere, mitunter bereits vergriffene Printveröffentlichungen unserer Fachverlage über musiconn.publish online bereitstellen, aber auch die hybride Veröffentlichung aktueller Fachliteratur unterstützen. Gerne beraten wir Herausgeber, Autoren und Verlage über Möglichkeiten der Zusammenarbeit und freuen uns auf Ihre Anfragen. 

In diesem Zusammenhang bemühen wir uns aktuell auch verstärkt, monographische Reihen auf musiconn.publish zu publizieren: In den nächsten Tagen werden wir bereits viele Bände der von der Gesellschaft für Musikpädagogik herausgegebenen Reihe Musik im Diskurs bzw. Musikpädagogik im Diskurs online stellen können.

Außerdem ist es wie bisher möglich, auch ohne Verlagsbeteiligung auf musiconn.publish zu veröffentlichen. Dies gilt insbesondere für Qualifikationsschriften. Auch dazu beraten wir Sie weiterhin sehr gerne!


Workshop musiconn.audio

Über 200 Teilnehmer bei Tagung zu Audio(visuellen) Kulturerbe- und Forschungsdaten

FID Musikwissenschaft und NFDI4Culture hatten eingeladen - über 200 Personen aus Forschungs- und Kulturerbeinstitutionen waren gekommen: Am 16. und 17. November 2023 traf man sich zum virtuellen Austausch über „Audio(visuelle) Kulturerbe- und Forschungsdaten. Anforderungen an Workflows, Metadaten und Repositorien“. Unterschiedliche Portale, Projekte und Archive gewährten Einblick in ihre Werkstätten. Der Austausch zu Erfahrungen und Herausforderungen in allen Stadien des Lebenszyklus von audiovisuellen Daten stand im Zentrum: von der Digitalisierung über die Beschreibung bis hin zur Publikation.

Los ging es mit drei Vorhaben, die an der SLUB Dresden angesiedelt sind: Das Landesprogramm „Sicherung des audio-visuellen Erbes in Sachsen“, das Institutionen und Privatpersonen die Digitalisierung von Ton- und Bildmaterial ermöglicht, wurde von Lukas Schneider vorgestellt. André Eckardt und Erik Sommer erläuterten die SLUB-Weiterentwicklung der Open-Source-Software Kitodo, das die Digitalisierung und Metadatenanreicherung von AV-Materialien erleichtern soll. Der FID-Service musiconn.audio wurde von Barbara Wiermann und Martha Stellmacher vorgestellt: Das musikwissenschaftliche Repositorium für auditive und audiovisuelle Forschungsdaten soll zukünftig Projekten und Einzelforschenden kostenfrei zur Verfügung stehen. Anschließend erläuterte Rolf Bader das COMSAR-Projekt, das an der Uni Hamburg angesiedelt ist und zur Analyse von Audio- und Videoaufnahmen KI verwendet.

Zu Erfahrungen bei der Datenerfassung, -sicherung und -bereitstellung berichteten am zweiten Tag Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von vier Audio- und Videoarchiven: Herdis Kley und Cord Pagenstecher sprachen über das neue Portal Oral-History.Digital der FU Berlin, wo lebensgeschichtliche Interviews erschlossen und abgelegt werden können. Sven Strobel und Matti Stöhr lieferten Einblicke in das TIB AV-Portal, eine OA-Plattform für wissenschaftliche Videos mit Schwerpunkt auf Naturwissenschaften und Technik. Maurice Mengel erläuterte die Arbeit in der Museumsdatenbank MuseumPlus, in der auch die Bestände des Phonogramm-Archivs des Ethnologischen Museums Berlin erschlossen werden. Zum Schluss stellte Felix Rau vom Data Center for the Humanities der Universität zu Köln das Language Archive Cologne vor. Schwerpunkte des Repositoriums, in das Forschende ihre Daten gerne einliefern können, sind bedrohte Sprachen und Oral Literature. 

Die Abschlussdiskussion war neben dem Austausch zu konkreten Werkzeugen, Workflows und Lösungen für die Langzeitarchivierung geprägt von einem konstruktiven Dialog auch darüber, wie gemeinsam und über Disziplingrenzen hinweg einheitliche Datenstandards für eine bessere Interoperabilität entwickelt werden können. Die von musiconn und NFDI4Culture gemeinsam getragene Veranstaltung war ein voller Erfolg und hat nicht nur gezeigt, dass die sichere Ablage und Archivierung von Audio- und Video-Files in vielen verschiedenen Forschungsfeldern schon jetzt wichtig ist, sondern auch bestätigt, dass mit musiconn.audio der Fachinformationsdienst Musikwissenschaft frühzeitig auf einen Forschungstrend reagiert hat, der nicht nur in der Musikwissenschaft zukünftige Forschung und Forschungsdatenarbeit entscheidend mitprägen wird. 


Über diesen Newsletter

Der Newsletter des Fachinformationsdienstes Musikwissenschaft informiert Sie über musikwissenschaftliche Themen, Ressourcen, Termine u.v.m.


Herausgeber: die Musikabteilungen der Bayerischen Staatsbibliothek und der Sächsischen Landesbibliothek — Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Newsletter-Redaktion: Jürgen Diet
Für diese Ausgabe inhaltlich verantwortlich: Jürgen Diet, Dr. Christian Kämpf
Kontakt: info@musiconn.de


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