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Newsletter des Fachinformationsdienstes Musikwissenschaft

Nr. 3

23. November 2022

 

Dissertationsstelle (dms) der Gesellschaft für Musikforschung

Neue Funktionen verfügbar

Die Dissertationsmeldestelle (dms) bietet in einer neuen Version seit Juli 2022 direkte Verknüpfungen der erfassten Dissertationsvorhaben mit den Einträgen aus dem Portal Gateway Bayern an. Damit erhält die dms Anschluss an den B3Kat, den gemeinsamen Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB) und des Kooperativen Bibliotheksverbundes Berlin-Brandenburg (KOBV).

Ebenso werden zusätzliche Angaben zu den Doktorandinnen und Doktoranden über ein separates Normdatenfenster angezeigt. Das Display greift dabei auf die Gemeinsame Normdatei (GND) zurück. Über den Button „Zugehörige Titel“ können per Mausklick weitere Publikationen der Personen abgefragt werden. In der Benutzeroberfläche sorgen diverse Anzeigetools und Hyperlinks für die Erreichbarkeit und Anzeige der neuen Features.

Darüber hinaus gab es einige grundlegende Anpassungen: Die Unterseiten wurden hinsichtlich gendergerechter Sprache und Barrierearmut revidiert. Ebenso wurden bestehende Filtermöglichkeiten verbessert. Möglich ist nun eine gezielte Suche nach abgeschlossenen oder nicht abgeschlossenen Dissertationsprojekten oder betreuenden Personen. Für ein verbessertes Nutzungserlebnis sorgen überdies die Einführung einer neuen Hilfeseite mit detaillierten Hinweisen zur Benutzung sowie die Modernisierung des Webdesigns.

Die dms als zentrales Informationsmedium für laufende und abgeschlossene Qualifikationsarbeiten in der deutschsprachigen Musikwissenschaft hat sich damit zu einem multiplen Recherchetool weiterentwickelt, welches bestehende Bibliothekskataloge mit den Informationen zu aktuellen Forschungsarbeiten gewinnbringend verknüpft.


musiconn.audio

Ein Repositorium für erklingende Musik

Der Fachinformationsdienst musiconn baut in der derzeitigen Projektphase ein neues Repositorium musiconn.audio auf, das der Ablage und Bereitstellung von Audiodateien als zentralem Quellenmaterial der Musikwissenschaft dient. Die SLUB Dresden wendet sich mit dem im Entstehen begriffenen Angebot an Einzelwissenschaftler*innen und Projekte, die ihre digitalen Audiomaterialien als Forschungsdaten eindeutig referenzierbar, anschlussfähig und nachhaltig zugänglich machen möchten.

Inhaltlich ist das Spektrum an Audiomaterialien in der Musikwissenschaft weit gestreut. Es kann sich um Korpora zur Interpretationsforschung, um einzelne Videos aus den sozialen Medien, um Feldforschungsaufnahmen und vieles mehr handeln. Die Vielfalt des Materials ist verbunden mit häufig komplizierten Rechtslagen, denen perspektivisch durch ein differenziertes Rechtemanagement begegnet werden soll. Von besonderem Interesse dürfte das Angebot einer kombinierten Nutzung von musiconn.publish und musiconn.audio sein: Von Texten, die online bei musiconn.publish publiziert sind, kann dann direkt auf Klangbeispiele bei musiconn.audio verlinkt werden.

Wie bei allen musiconn-Services soll der neue Infrastrukturbaustein durch entsprechende Beratungen begleitet werden. Interessierte Projekte und Einzelwissenschaftler*innen können sich bereits jetzt an uns wenden. Ein früher Austausch erlaubt uns eine bedarfsgerechte Entwicklung unseres Dienstes.


RISM Musik-Incipits

Interdisziplinärer Workshop an der Bayerischen Staatsbibliothek

Am 19. September 2022 veranstaltete der FID Musikwissenschaft im Gärtner-Saal der Bayerischen Staatsbibliothek einen interdisziplinären Workshop zur Suche nach Notenanfängen im RISM Catalog. Vertreterinnen und Vertreter aus den Bereichen Nutzung, Katalogisierung und Technik reflektierten dabei den Ist-Zustand der RISM-Incipitsuche und entwickelten gemeinsam Perspektiven für zukünftige Anpassungen des Katalogs. Neun kurze Impulsvorträge gaben zunächst Einblicke in die verschiedenen Facetten der Materie und regten zu einem produktiven Austausch zwischen den rund 30 Teilnehmer*innen an.

Die BSB betreut im Rahmen des FID Musikwissenschaft (musiconn) die technische Entwicklung und das Hosting des RISM Catalog. Die Ergebnisse des Workshops werden in die Weiterentwicklung des Onlinekatalogs einfließen.


musiconn.publish

Workshop auf der GfM-Tagung 2022

Auch in diesem Jahr war der Fachinformationsdienst auf der Tagung der Gesellschaft für Musikforschung mit einem Workshop vertreten. Rund 20 Interessierte nahmen an der 90-minütigen Veranstaltung in Berlin teil, die von Eloísa Deola Schennerlein und Andrea Hammes von der SLUB Dresden geleitet wurde. Dabei ging es zunächst um Grundlegendes: Das Publizieren im Open Access und die verschiedenen Varianten (grün, gold, diamond) wurden ausgiebig vorgestellt, die nicht immer einfache Rechtesituation erläutert. Insbesondere die Hinweise auf die Strategien der Verlage und die Bedeutung des sogenannten Postprints für die Zweitveröffentlichung stießen auf großes Interesse und wurden von den Teilnehmern einträglich diskutiert. Im Anschluss daran stand das Publizieren auf musiconn.publish im Mittelpunkt des Interesses: Fast 2.000 monographische Veröffentlichungen und knapp 10 Zeitschriften stehen seit dem Projektstart 2017 nun schon im musikwissenschaftlichen Fachrepositorium zur Verfügung – mit stark steigender Tendenz. Die Bedeutung des Repositoriums wurde in Hinblick auf die Langzeitarchivierung und die hohe Sichtbarkeit der Inhalte (auf BMS online, RILM, im KVK) aufgezeigt. Zuletzt wurde die Rechtssicherheit der Autoren diskutiert und die Möglichkeiten der Creative-Commons-Lizenzen näher erläutert.


Schlüsseltexte der Musikwissenschaft neu gelesen

Rezensent*innen für das neue Format „Re-Lektüre“ gesucht

Die Redaktion des Blogs musiconn.kontrovers lädt ein, an einem neuen Beitragsformat teilzunehmen: In der Rubrik „Re-Lektüren“ soll eine Auseinandersetzung mit der musikwissenschaftlichen Literatur der Vergangenheit angestoßen werden. Die Rubrik will das Fach auf „Schlüsseltexte“ – auch in ihrer Ambivalenz – abklopfen und Fragen wie die folgenden diskutieren:

  • Welche Texte sind musikwissenschaftliche ‚Klassiker‘? Wie erlangen Texte diesen Ruf und Status? Gibt es ‚implizite‘ und ‚explizite‘ Kanones?
  • Welchen Einfluss hatten und haben solche ‚Schlüsseltexte‘ auf den Forschungsdiskurs? Wie haben sie das Fach methodisch oder theoretisch beeinflusst?
  • Welche Bedeutung haben ‚Klassiker‘ im Rahmen der universitären Lehre?
  • Wie wurden und werden diese Texte außerhalb der Musikwissenschaft wahrgenommen? Welche Rolle spielen sie für den Blick auf ihre Themen und Gegenstände außerhalb der Wissenschaft?
  • Welche Rolle spielt die gesellschaftliche, (forschungs-)politische, vielleicht auch ideologische Rahmung historischer Fachbeiträge für ihre Rezeption?
  • Sind die Texte noch heute aktuell – und wenn ja, inwiefern?

 

Eine Reihe von Bänden (siehe unten) liegen bereits zur Besprechung vor. Die Redaktion ist jedoch auch offen für eigene Vorschläge. Wenden Sie sich also jederzeit gerne an kontrovers.redaktion@musiconn.de, wenn Sie einen der genannten oder auch andere Texte in einer „Re-Lektüre“ besprechen wollen.

Weitere Informationen zum Projekt und erste Re-Lektüren finden Sie hier: https://kontrovers.musiconn.de/inhalt#relektueren

Folgende Bände liegen derzeit vor und können auf Wunsch zur Verfügung gestellt werden:

  • Hugo Riemann: Grundriss der Musikwissenschaft, Leipzig 1908
  • Paul Bekker: Das deutsche Musikleben, Berlin 1916
  • Ulrich Michels: dtv-Atlas Musik, München 1977
  • Eva Rieger: Frau, Musik und Männerherrschaft. Zum Ausschluß der Frau aus der deutschen Musikpädagogik, Musikwissenschaft und Musikausübung, Frankfurt a. M. 1981
  • Christian Kaden: Musiksoziologie, Berlin 1984
  • Thrasybulos G. Georgiades: Nennen und Erklingen. Die Zeit als Logos, Göttingen 1985
  • Hans Heinrich Eggebrecht: Musik im Abendland. Prozesse und Stationen vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München 1991
  • Susan McClary: Feminine endings. Music, gender, and sexuality, Minnesota 1991
  • Pamela M. Potter: Die deutscheste der Künste. Musikwissenschaft und Gesellschaft von der Weimarer Republik bis zum Ende des Dritten Reichs, Stuttgart 2000

Der FID Musikwissenschaft stellt sich vor

Online-Einführung in das Projekt musiconn am 8.12.22 im Rahmen der BSB-Webinarreihe „Recherche spezial“

In einer Online-Einführung geben Mitarbeiter von BSB und SLUB einen Überblick über die Tätigkeitsbereiche von musiconn und stellen anhand von Praxisbeispielen ausgewählte Angebote vor: Diese reichen von umfangreichen Recherchemöglichkeiten über die Bereitstellung von Fachdatenbanken bis hin zur Lizenzierung kostenpflichtiger e-Medien für die wissenschaftliche Community. Das Format richtet sich an alle Interessierten aus Forschung, Lehre und Studium. Weitere Informationen finden Sie hier.


Personelles

Neuer Mitarbeiter in der Projektkoordination an der SLUB Dresden

Seit 1. Oktober 2022 vertritt Christian Kämpf an der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden die Projektkoordination im FID Musikwissenschaft und betreut insbesondere die Services musiconn.publish und musiconn.performance. Hierfür wechselte er von Halle (Saale), wo er an der Universitäts- und Landesbibliothek als Fachreferent tätig war, in die sächsische Landeshauptstadt. Von 2019 bis 2020 war er Kurator am Deutschen Historischen Museum in Berlin, von 2012 bis 2019 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik der Universität Bremen.  Dort wurde er 2019 im Fachbereich Kulturwissenschaften mit einer Arbeit über das Phantastische der musikalischen Romantik promoviert. Sein Studium der Musikwissenschaft, evangelischen Theologie und Journalistik schloss er 2011 an der Universität Leipzig als Magister Artium ab. Christian Kämpf steht Ihnen gerne für alle Fragen rund um das Online-Publizieren auf musiconn.publish und um die musikalische Ereignisdatenbank musiconn.performance zur Verfügung.


Über diesen Newsletter

Der Newsletter des Fachinformationsdienstes Musikwissenschaft informiert Sie über musikwissenschaftliche Themen, Ressourcen, Termine u.v.m.


Herausgeber: die Musikabteilungen der Bayerischen Staatsbibliothek und der Sächsischen Landesbibliothek — Staats- und Universitätsbibliothek Dresden
Newsletter-Redaktion: Jürgen Diet
Für diese Ausgabe inhaltlich verantwortlich: Jürgen Diet, Dr. Christian Kämpf
Kontakt: info@musiconn.de


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